Die internationale Veranstaltungswirtschaft hat erstmals ein eigenes festes Normungsgremium auf ISO-Ebene. Mit der Genehmigung des neuen Technical Committee 354 (TC 354) bündelt die International Organization for Standardization (ISO) künftig die Entwicklung globaler Standards für alle Veranstaltungsarten – von Messen, Kongressen und Tagungen über Sportveranstaltungen bis hin zu Kultur- und Entertainment-Events.
Gefördert wird das TC 354 vom Weltmesseverband UFI, das Sekretariat liegt bei der französischen Normungsorganisation AFNOR. Derzeit beteiligen sich 17 „P-Members“ (participating) sowie 19 „O-Members“ (observing). Auch Deutschland ist über das Deutsche Institut für Normung (DIN) vertreten.
Ziel des neuen Komitees ist es, einheitliche Rahmenwerke für das Veranstaltungsmanagement zu schaffen. Geplant sind Standards zu Terminologie und Kennzahlen ebenso wie Vorgaben für Sicherheit und Gesundheit, Krisenmanagement, Technologieeinsatz, Barrierefreiheit und Datenmanagement. Das erste Sub Committee (ISO/TC 354/SC 1) wird sich dem Thema Nachhaltigkeit widmen und dabei auf den Grundlagen der ISO 20121 für nachhaltige Veranstaltungen aufbauen.
Für UFI-Präsident Hugh Jones markiert die Gründung von TC 354 einen Wendepunkt: „Dies ist ein Meilenstein für unsere Branche. Zum ersten Mal haben wir einen eigenen ISO-Ausschuss, der globale Standards für Veranstaltungen definiert und harmonisiert. TC 354 erkennt die wichtige Rolle an, die unser Sektor weltweit spielt, nicht nur als Motor für Wirtschaft und Industrie, sondern auch für Wissen und Professionalität. „Ich ermutige unsere Kollegen und Partner weltweit, diese Initiative zu unterstützen, um sicherzustellen, dass unser kollektives Fachwissen die Standards prägt
Die neuen Standards sollen künftig den Vergleich zwischen Märkten erleichtern und dazu beitragen, Qualität, Sicherheit und Nachhaltigkeit weltweit messbar und nachvollziehbar zu machen. Davon profitieren das gesamte Veranstaltungsökosystem – Destinationen, Veranstalter, Locations, Dienstleister und Teilnehmende.
Auch von Seiten der Normung gibt es Unterstützung: „Die Normung kann einen gemeinsamen Rahmen bieten, um die vielfältigen Herausforderungen der Veranstaltungsbranche anzugehen, und ist ein wichtiges Instrument, um die Erwartungen des Sektors hinsichtlich der Harmonisierung von Innovation, Zugänglichkeit, Nachhaltigkeit, Sicherheit und Rentabilität zu erfüllen. Wir laden alle Interessierten ein, sich dieser Initiative anzuschließen und einen Beitrag dazu zu leisten“, sagt Franck Lebeugle, Generaldirektor der Normungsabteilung von AFNOR.
Quelle: Messe & Event Magazin
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