Der Messeplatz Deutschland behauptet auch 2024 eindrucksvoll seine internationale Spitzenposition: 2,46 Millionen ausländische Gäste besuchten im vergangenen Jahr die 176 nationalen und internationalen Messen in der Bundesrepublik. Der Auslandsanteil liegt damit bei 34 Prozent – ein neuer Rekordwert, wie aktuelle Erhebungen des Verbands der deutschen Messewirtschaft AUMA zeigen.
Europa bleibt Zentrum der globalen Messewirtschaft
Insgesamt fanden 2024 in Deutschland 322 Messen statt, darunter 176 internationale und nationale, 138 regionale Formate sowie acht neue Veranstaltungen. Besonders international präsentierten sich die großen Messeplätze von Husum bis Friedrichshafen, von Essen bis Leipzig. Mit mehr als 107.000 ausländischen Ausstellern war das Engagement aus dem Ausland so hoch wie nie. Spitzenreiter unter den ausstellenden Nationen ist China mit 20.630 Unternehmen, gefolgt von Italien (10.690), den Niederlanden (rund 5.020), der Türkei (4.920) und Frankreich (4.820).
Auch bei den Besuchern zeigt sich die starke internationale Ausrichtung: Die meisten Gäste kamen 2024 aus den Niederlanden (211.000), Italien (176.000), Österreich (152.000), der Schweiz (148.000) und China (120.000). Europa bleibt damit das Zentrum der weltweiten Messewirtschaft – laut dem Weltverband UFI besuchten mehr als 100 Millionen Menschen Messen auf dem Kontinent, rund ein Drittel der weltweiten Messegäste.
Wachstumszahlen trotz Streiks
Die Messewirtschaft in Deutschland wächst – trotz widriger Umstände. Im ersten Quartal 2024 beeinträchtigten Streiks bei Bahn, Nahverkehr und Flughäfen über 50 Messen. AUMA schätzt, dass dadurch bis zu 250.000 Besucher fehlten – ein Minus von durchschnittlich elf Prozent. Dennoch zeigt die Bilanz nach oben: Über 11,7 Millionen Besucher und mehr als 204.000 ausstellende Unternehmen wurden insgesamt gezählt. Die vermietete Standfläche stieg um 7,2 Prozent auf knapp 7,2 Millionen Quadratmeter.
Philip Harting, Vorsitzender des AUMA, betont: „Der Messeplatz Deutschland ist der Treffpunkt der globalen Wirtschaft. Gerade das internationale Publikum ist unser größter Fan. Menschen aus aller Welt lassen Messedeutschland brummen. Wir sind und bleiben der internationalste Standort. Die Bundesregierung fordern wir auf, uns mit einer aktivierenden Wirtschaftspolitik zu flankieren: deutlich weniger Bürokratie, konsequente Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung, gerade bei der Visavergabe.“
Ausblick: Investitionen und neue Formate
Für 2025 sind mehr als 310 Messen in Deutschland geplant, darunter zahlreiche neue Formate – etwa zu den Themen Pflege, Energie und Bau. Bis 2029 wollen die Messeplätze mehr als 770 Millionen Euro in moderne Infrastrukturen investieren. Ziel ist es, Servicequalität, Nachhaltigkeit und digitale Standards weiter zu verbessern.
Den Stellenwert der Branche unterstreicht auch das Jahrestreffen der deutschen Messewirtschaft am 24. Juni in Berlin. Ehrengast ist Gitta Connemann, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie.
Mit ihren 70 Messeplätzen zwischen Nordsee und Bodensee bietet die deutsche Messewirtschaft eine weltweit einzigartige Vielfalt. Zwei Drittel aller Leitmessen der Welt finden in Deutschland statt. Jahr für Jahr werden hier bis zu 230.000 Arbeitsplätze gesichert – ein starker Beleg für die wirtschaftliche Relevanz des Messeplatzes Deutschland.
Quelle: Messe & Event Magazin
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