Am Freitag, 21. März 2025, wird mit dem Fotoarsenal Wien eine neue Heimstadt aller Fotofreunde auf dem Arsenal-Gelände eröffnet. 

„Pic, or it didn´t happen“ – so lautet der unausgesprochene Verhaltenskodex vieler Online-Gemeinden. Kann etwas nicht fotografisch belegt werden, so gilt es als unbedeutend. Im Zeitalter allgegenwärtiger Smartphone-Kameras wird so viel fotografiert wie nie zuvor. Eine regelrechte Welle an Fotos überrollt die Medienlandschaft, und schon gibt es das Krankheitsbild des Digital-Messies, der angesichts ausufernder Datenberge auf Speicherkarte und Cloudspeicher jeglichen Überblick verloren hat. Anstatt sich Inhalte zu merken, kann man auch Schnappschüsse davon anfertigen. Dank zahlreicher vorinstallierter Filter lassen sich Aufnahmen bewusst verfälschen und somit optimierte Selbstporträts erstellen. Diese werden sodann eifrigen Followern vorgesetzt, auf dass zahlreiche Gefallensbekundungen folgen mögen. Ohne Smartphone-Cam hätte es den seltsamen Selfie-Kult nie gegeben.

Fotografie als Kunst

Neben inflationärer Massenware gibt es aber nach wie vor jene Richtung, die in der Fotografie eine Kunstform sieht. Das Foto als Momentaufnahme, das in einem kleinen Ausschnitt des Sichtfeldes Atmosphäre einfängt, und zwar in einer Dichte, wie es weder Gemälde noch Zeichnungen vermögen. So, wie es etwa Anton Corbijn mit seinen Musikerporträts schafft, die noch bis Ende Juni im Kunstforum Wien zu sehen sind.

Fotografien, die Geschichten erzählen, und damit Historizität schaffen, die sich über das Vergängliche erhebt. Diese Zugehensweise wird ab Freitag, 21. März, eine neue Anlaufstelle finden, nämlich das Fotoarsenal Wien. Verkehrsgünstig gelegen im Arsenal Objekt 19A, soll dort in Form von Ausstellungen und begleitenden Veranstaltungen dem Werdegang der Fotografie und der „lens-based Media“ Tribut gezollt werden. Sowohl in Hinblick auf die Geschichte der Fotografie, welche bis weit in das 19. Jahrhundert zurückreicht, als auch auf neue Herangehensweisen und Technik.

Bilder für alle

Der Standort Arsenal ist für ein Zentrum der Fotografie gut gewählt. Einst ein weitläufiger Militärkomplex, sind die einzelnen Gebäude im Laufe der Jahrzehnte neuer Nutzung gewidmet worden. Von Wohnungen bis zu technischen Forschungseinrichtungen ist fast alles dabei. Die räumliche Nähe zum Hauptbahnhof und zur Tangente versprechen vorzügliche Anbindung für Besucher. Der Touristenmagnet Belvedere und dessen Außenstelle, das 21er Haus, sorgen dafür, dass Kunstbegeisterte schnell einmal in der Nähe sind. Nicht ganz zentral, und doch gut zu erreichen. Diesen Coup werden die Ehrengäste, unter ihnen Bürgermeister Ludwig und Stadträtin Kaup-Hasler, gewiss nicht zu erwähnen vergessen anlässlich der Eröffnungsfeierlichkeit.

Ab dem folgenden Wochenende vom 22. und 23. März laufen sodann bei freiem Eintritt die ersten beiden Ausstellungen: „Magnum. A World of Photography“ mit Werken der berühmten Fotoagentur Magnum sowie „Clean Thoughts. Clean Images“, in der Künstler Simon Lehner dem Entstehungsprozess von Identität nachgeht.

Foto: Michael Seirer

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Quelle: Messe & Event Magazin

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Kategorien: Messe Event

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